Solarenergie: Bürger dürfen mitmachen
Mehr Platz für den Solarstrom: Oberbürgermeister Dr. Olaf Tauras und Frank Rahlf, Geschäftsführer der Lübecker Solarenergiefirma "Deutsche Umweltberatung", unterzeichneten gestern den Pachtvertrag über die zehn Schuldächer.
Stadt Neumünster verpachtet an Lübecker Firma zehn Schuldächer für Photovoltaik-Anlagen / Ab 10 000 Euro kann sich jedermann beteiligen
Neumünsteraner, die in Solaranlagen investieren möchten, aber kein eigenes geeignetes Dach dafür haben, bekommen eine neue Chance. Voraussichtlich bereits im kommenden Sommer soll Neumünsters erstes Bürger solarkraftwerk ans Netz gehen.
Im Rathaus unterzeichneten Stadt und Vertreter der "Deutschen Umweltberatung" aus Lübeck gestern einen Pachtvertrag über zehn Schuldächer. Die Stadt stellt dem Unternehmen auf den städtischen Gebäuden rund 3000 Quadratmeter Stellfläche für Photovoltaikanlagen zur Verfügung.
Neumünster leiste damit einen weiteren Beitrag zur Energiewende und profitiere sogar noch finanziell davon, freute sich Oberbürgermeister Dr. Olaf Tauras über den Handel. Über Pacht und spätere Beteiligung an der Stromernte sollen insgesamt rund 60 000 Euro in die Stadtkasse fließen. Der Pachtvertrag läuft über 25 Jahre.
Die "Deutsche Umweltberatung" wird voraussichtlich bereits im Frühjahr mit dem Aufbau der Solarkraftwerke beginnen. Ausgeguckt wurden die Flächen auf Dächern der IGS Brachenfeld, der Fröbelschule, der Freiherr-vom Stein-Schule, der Holstenschule, der Gartenstadtschule, der Hans-Böckler-Schule, der Timm-Kröger-Schule sowie den Schulzentren in Gadeland und Faldera.
Geschäftsführer Frank Rahlf rechnet mit Investitionen von 600 000 bis 750 000 Euro. Die Anlagen sollen einem Jahresertrag von rund 200 000 Kilowattstunden Strom erbringen. Das entspricht in etwa dem Jahresverbrauch von 50 Vier-Personen-Haushalten.
Die Chance für ökologisch interessierte Investoren: Ab 10 000 Euro sollen sich Neumünsters Bürger an dem Bürgersolarkraftwerk beteiligen können. Geschäftsführer Rahlf verspricht den Investoren trotz Unwägbarkeiten über die künftige Einspeisevergütung Renditen zwischen 7 und 8 Prozent. Voraussichtlich im Januar soll es erste Informations- und Werbeveranstaltungen zur Bürgerbeteiligung geben. Nähere Infos über die "Deutsche Umweltberatung", die seit fünf Jahren Photovoltaikanlagen betreibt und nach eigenen Angaben Marktführer bei der Projektierung von Bürgersolarkraftwerken ist, gibt es unter unter www. deutsche-umweltberatung.de. Auch die ausgesuchten Schulen sollen von den Kraftwerken auf ihren Dächern profitieren. Die Investoren versprechen den Schulen eine Informationstafel, auf der sie die aktuelle Solarstromleistung auf dem Dach verfolgen können. "Wir haben ein starkes Interesse daran, das Verständnis für Solarstrom weiter zu verbreiten", sagte Frank Rahlf.
Quelle: http://www.shz.de
Links:
www.deutsche-umweltberatung.de
www.neumuenster.de
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