Freitag, 13. Januar 2012

1. Photovoltaik-Ausbau im Jahr 2011

1. Photovoltaik-Ausbau im Jahr 2011

Vor wenigen Tagen wurden vorläufige Zubaudaten für die Photovoltaik in
Deutschland veröffentlicht. Demnach sind im Dezember 2011 in einem
unerwarteten Endspurt so viele Solaranlagen errichtet worden, dass das
Jahresergebnis von 2010 noch etwas übertroffen wurde; 7,5 Gigawatt
gegenüber 7,4 Gigawatt im Jahr 2010. Auch der Solarenergie-Förderverein
Deutschland ist überrascht von dem Dezember-Endspurt und nimmt ihn als
Beleg dafür, dass in der Bevölkerung weiterhin erhebliches Interesse
besteht, auf die Solarenergie umzusteigen. Allerdings erkennt man auch
deutlich, dass die finanziellen und sonstigen Randbedingungen eine ganz
erhebliche Rolle gespielt haben, stand doch zum 01.01.2012 eine weitere
außerplanmäßige Absenkung der Vergütung um 15% unmittelbar bevor, sowie
eine deutliche Verschlechterung der technischen Anschlussbedingungen
(Stichwort: Einspeisemanagement) - insbesondere für Kleinanlagen.

Dass wir nicht in den allgemeinen Jubel über das Dezemberergebnis
einstimmen, hat Ursachen, die einige Jahre zurückliegen und sich noch
heute in verheerender Weise auswirken:

Das Wachstum der Solarenergie in Deutschland könnte heute erheblich
höher sein, doch wird es seit Einführung der zubau-abhängigen Degression
(§20a EEG 2009) durch gezielte Rationierung finanzieller Anreize
erheblich gebremst.

Wir sehen das als den gravierendsten Fehler bei der Markteinführung der
Solarenergie an. Deutschland hatte weltweit die Führungsposition bei
einem zukünftigen Schlüsselenergieträger erreicht.

Doch zu dem Zeitpunkt, als die Bundesregierung den sogenannten "atmenden
Deckel" einführte, als sie beschloss, dass jede Steigerung des
Wachstumstempos über 3,5 Gigawatt pro Jahr mit einer Verringerung der
Einspeisevergütung beantwortet werden sollte, hat sie dem deutschen
Volk die Möglichkeit genommen, seine nationale Vorreiterrolle bei der
Bekämpfung des Klimawandels weiter auszubauen.

Wir wiederholen deshalb unsere Forderung, den "atmenden Deckel"
ersatzlos zu streichen.


Auf die häufig gestellte Frage, ein wie schnelles Wachstum der
Solarenergie wir denn wünschen, antworten wir, "so schnell wie möglich".
Genauer gesagt, wir geben nicht das Ausbautempo vor, sondern wir geben
einen verlässlichen, berechenbaren, gleichbleibenden wirtschaftlichen
Anreiz vor.

Unsere Begründung, warum wir so auf das Tempo drücken:
Als Umweltschutzverein sehen wir mit extremer Besorgnis die noch
immer steigende Belastung der Erdatmosphäre durch die "AUSLAUF-Energien"
Kohle, Gas und Öl. Sie verursachen schon jetzt immer häufigere
Extremereignisse wie Orkane, Überschwemmungen, Hitzewellen, Waldbrände,
Dürrekatastrophen und Ernteausfälle.

Wissenschaftler warnen eindringlich, dass der Klimawandel bald
unbeherrschbar werden kann, was im Klartext heißt, dass es mit der
menschlichen Zivilisation zu Ende gehen könnte. Gegenüber einer solchen
Gefahr darf keine vernünftige Maßnahme zur Beschleunigung der
Energiewende unterbleiben.

Nur wenn der PV-Absatz weiter stark wächst, werden neue
Produktionsanlagen geschaffen, die dazu führen, dass preiswerter
produziert werden kann.

Ein schneller Zuwachs der Solartechnik (plus Speichertechnik) in
Deutschland wird dazu führen, dass die Technik global schnell
billiger als Dieselgeneratoren und Kohlekraftwerke werden wird. Dann
werden weltweit schon aus finanziellen Gründen die Solaranlagen mit
Speichern gegenüber Dieselgeneratoren und Kohlekraftwerken vorgezogen.

Dass wir bis Ende 2011 etwa 3,5% des bundesdeutschen Stromverbrauchs
aus PV erzeugt haben, ist einerseits ermutigend. Andrerseits zeigt uns
diese Zahl auch, dass noch ein starkes Wachstum notwendig ist, wollen
wir die Energiewende - nicht nur im Strombereich - in absehbarer Zeit
umgesetzt haben. Bis 2050 dürfen wir damit keinesfalls warten!




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