Samstag, 19. November 2011

Peugeot VLV: Zweisitziges Elektroauto feiert 70. Jubiläum


Peugeot VLV: Zweisitziges Elektroauto feiert 70. Jubiläum
Autohersteller Peugeot hat in diesen Tagen gleich mehrere Gründe zu feiern: Seit 75 Jahren liefert das Unternehmen Fahrzeuge nach Deutschland. Die ersten Autos wurden am 5. November 1936 in Saarbrücken verkauft. Fünf Jahre später kam das erste Elektroauto von Peugeot auf den Markt. Der VLV (Voiture Légère de Ville) wurde zwischen 1941 und 1945 in sehr kleiner Stückzahl gebaut. Insgesamt verließen gerade mal 377 Exemplare des VLV (übersetzt: kleines Sadtfahrzeug) das Werk des Automobilherstellers.

Peugeot rüstete den VLV mit einem 1,3 PS starken Elektromotor aus, der den Stromer auf bis zu 30 km/h beschleunigen konnte. Der benötigte Strom wurde nicht - wie damals üblich - in Sechs-Volt-Akkumulatoren, sondern in vier in Reihe geschaltete 12-Volt-Batterien gespeichert. Mit einer Reichweite von etwa 80 Kilometern könnte der VLV durchaus mit einigen Elektroautos aus heutigen Zeiten konkurrieren. Um das Aufladen an der heimischen Steckdose zu ermöglichen, lieferte Peugeot den VLV mit einem speziellen Ladegerät an die Kundschaft aus.

Peugeot entwickelte den VLV damals aufgrund der Kraftstoffknappheit. Die deutschen Besatzer rationierten Öl und Benzin damals sehr streng, was Peugeot dazu bewog, alternative Antriebstechniken zu entwickeln. In privaten Händen landete der VLV aber nur selten. In erster Linie wurden die Post und Ärzte mit dem zweisitzigen Elektroauto versorgt.

Das abgasfreie Antriebskonzept setzte sich 1995 mit dem 106 Électric fort. Mit dem zum Mitsubishi i-MiEV baugleichen Peugeot Ion brachte die Marke als erster europäischer Hersteller ein viersitziges Elektroauto in Serie auf den Markt. Mit dem Peugeot 3008 Hybrid4 folgt nun der erste Voll-Hybrid-Diesel weltweit. Die gleiche Antriebsart nutzt auch der neue 508 RXH, der auf der diesjährigen IAA in Frankfurt seine Weltpremiere feierte und 2012 auf den Markt kommen wird.