Samstag, 19. November 2011

Streetscooter entwickelt Elektroauto für die Deutsche Post



Aktuell fahren die Auslieferungsfahrer der Deutschen Post jeden Morgen mit einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor vor, um Briefe und Pakete zu den Haushalten zu bringen. Das könnte sich aber schon bald ändern. Wie die Post heute mitgeteilt hat, plant man die Zusteller schon bald mit rein batterieelektrisch angetriebenen Autos auszustatten. Damit kämen Briefe und Pakete - vorausgesetzt, alle Fahrzeuge werden auch mit 100% Ökostrom betankt - quasi emissionsfrei ins Haus. Bis Herbst 2012 will die Deutsche Post gemeinsam mit der Streetscooter GmbH einen Prototyp entwickeln. Das Unternehmen, das der Hochschule Aachen entsprungen ist, hat bereits reichlich Erfahrung im Bau von Elektroautos. Jetzt kann man das Post-Auto der Zukunft entwickeln.

Die Anforderungen der Post an das neue E-Post-Auto sind nicht ohne: Mindestens 200 Stopp- und Anfahrvorgänge muss der gelbe Stromer bewältigen können. Darüber hinaus muss er bis zu 300 Tage im Jahr im Einsatz sein. Neben der Batterie muss natürlich noch ausreichend Platz für Briefe und Pakete sein. Hohe Geschwindigkeiten muss der Stromer nicht leisten. Eine besonders große Reichweite steht ebenfalls nicht im Anforderungskatalog für das elektrisierte Postmobil. Das sollte die Entwicklung des Fahrzeugs ein wenig vereinfachen.

Der Einsatz von Elektroautos ist für einige Bedienstete der Post kein Neuland: Aktuell sind schon 60 Elektroautos im Einsatz des gelben Riesen, allerdings erfüllen diese nicht alle Anforderungen, die das Unternehmen an ein elektrisches Zustellfahrzeug stellt. Sollte sich der Prototyp der Streetscooter GmbH als praxistauglich erweisen und in Serie gehen, könnte die Deutsche Post 20.000 Fahrzeuge davon abnehmen. Aktuell arbeitet die Streetscooter GmbH an einem batterieelektrischen Kleinwagen, der in Kleinserie auf den Markt kommen soll. Das Fahrzeug soll lediglich 5.000 Euro kosten und in der City zum Einsatz kommen.

Der Streetscooter wird mit einem 30 kW-Elektromotor angetrieben, der es auf eine Geschwindigkeit von bis zu 105 km/h schafft. Die Batterie, der teuerste Bestandteil bei Elektroautos, ist hier im Preis nicht enthalten, denn sie soll von dem Käufer geleast werden. Dabei hat der Käufer die Wahl, wie viele Akku-Packs er nutzen möchte. Ein Akku ermöglicht eine Reichweite von 45 Kilometern und maximal drei Akkus können in das kleine Stadtfahrzeug integriert werden. So bringt es der Streetscooter auf eine maximale Reichweite von 135 Kilometern.